Das COVID-Kids Projekt

Während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 wurde das Forschungsprojekt COVID-Kids ins Leben gerufen, um das Wohlbefinden von Kindern, ihre Lernerfahrungen und Wahrnehmungen während der Pandemie zu untersuchen. Trotz der Konvention über die Rechte des Kindes und trotz der Notwendigkeit ihrer Beteiligung und ihres Wohlbefindens, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist die Stimme der Kinder während dieser globalen Pandemie weitgehend nicht zu hören.

Zwei Studien wurden geführt und untersuchten das subjektive Wohlbefinden sowie die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen im ersten Jahr (2020: COVID-Kids I) bzw. im zweiten Jahr der Pandemie (2021: COVID-Kids II).

Das Forschungsprojekt COVID-Kids verwendete einen Mixed-Methods-Ansatz, bestehend aus einem Fragebogen und Interviews. Der anonyme Fragebogen war vom 6. Mai bis zum 14. Juli 2020 online und wurde von 680 Kindern in verschiedenen Ländern ausgefüllt.

Der Fragebogen konzentrierte sich auf drei Hauptteile:

  1. Allgemeine Informationen zu den Teilnehmern
  2. Leben und Schule vor der Pandemie
  3. Leben und Schule während der Pandemie.

Die Interviews wurden mit 22 Kindern im Alter von 8-16 Jahren in Luxemburg durchgeführt.

Neben den Hauptergebnissen gibt die Studie auch einige Empfehlungen, um das Wohlbefinden der Kinder zu verbessern und langfristige, negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der jungen Menschen in Zukunft zu minimieren oder sogar ganz zu vermeiden.

Die Studie COVID-Kids II untersuchte das subjektive Wohlbefinden und die täglichen Erfahrungen von Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren zu Hause und in der Schule, ihre Einstellungen und Vorlieben sowie ihre Beteiligung und psychische Gesundheit mit Hilfe eines Online-Fragebogens (621 Kinder) und Interviews (22 Kinder).

Die im Bericht und weiter unten aufgeführten Ergebnisse und Empfehlungen beruhen auf quantitativen und qualitativen Daten. Diese Daten wurden zwischen Mai – Juli 2021 und September – Oktober 2021 erhoben.

BIEN-ÊTRE SUBJECTIF ET EXPÉRIENCES QUOTIDIENNES DES ENFANTS DE 6 À 16 ANS PENDANT LA PREMIÈRE VAGUE DE LA PANDÉMIE COVID-19 AU LUXEMBOURG
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SUBJECTIVE WELL-BEING AND STAY-AT-HOME EXPERIENCES OF CHILDREN AGED 6-16 DURING THE FIRST WAVE OF THE COVID-19 PANDEMIC IN LUXEMBOURG
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L’IMPACT DE LA PANDEMIE DE LA COVID-19 AU LUXEMBOURG EN 2021 : LES ENFANTS DE 6 A 16 ANS PARTAGENT LEUR BIEN-ETRE SUBJECTIF ET LEURS EXPERIENCES.
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THE IMPACT OF THE COVID-19 PANDEMIC IN LUXEMBOURG IN 2021: CHILDREN AGED 6-16 SHARE THEIR SUBJECTIVE WELL-BEING AND EXPERIENCES.
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Die Lebenszufriedenheit der Kinder sank deutlich von 96 % (vor der Pandemie) auf 67 % (im Jahr 2020). Im zweiten Jahr der Pandemie gaben 43 % der älteren Kinder (12-16 Jahre) an, dass ihre Zufriedenheit gesunken sei.

Das emotionale Wohlbefinden nahm ab, vor allem bei Mädchen, älteren Kindern und Kindern aus niedrigeren sozioökonomischen Verhältnissen.

In beiden Jahren der Pandemie hing das Wohlbefinden der Kinder vor allem mit der Schwierigkeit, der Menge und dem Inhalt der Schularbeiten während den Schulschließungen, der Zufriedenheit mit der Schule und der Zufriedenheit mit dem Zuhören der Erwachsenen zusammen.

Die Kinder vermissten ihre Freunde (37%) und ihre Familie (37%) am meisten, als die Schule geschlossen war und sie zuhause bleiben mussten.

Im Jahr 2020 gaben 32 % der Kinder an, dass sie sich oft Sorgen machen, dass sie oder jemand, der ihnen nahe steht, krank werden könnte. Ein Jahr später ist dies immer noch der Fall bei 19 % der jüngeren Kinder und 36 % der älteren Kinder.

Kinder waren während der Pandemie deutlich weniger körperlich aktiv. Im ersten Jahr der Pandemie gaben 46 % der Sekundarschüler an, viel Zeit mit „Nichtstun“ zu verbringen.


Im Jahr 2021 verbrachten die jüngeren Kinder durchschnittlich 2 Stunden und die älteren 3,5 Stunden pro Tag mit digitalen Medien. Von den älteren Kindern stimmten 3 von 4 zu, dass dies ihnen geholfen hat, sich besser zu fühlen.

Im 2. Jahr der Pandemie waren die Abwesenheitsrate in der Schule hoch: 43 % der jüngeren Kinder und 55 % der älteren Kinder fehlten mehr als vier Wochen.

Die Zufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Erwachsenen zuhörten, ist für ihr Wohlbefinden wichtig: 54 % der jüngeren und 33 % der älteren Kinder waren mit diesem Aspekt ihres Lebens zufrieden.